Schaderreger
und Schadbild
Der Schädling wird auch Apfelschalenwickler genannt, da die durch
seine Raupen an Äpfeln verursachten Schäden am bekanntesten
sind. Er kommt auch auf Birnenbäumen und gelegentlich auf Pflaumenbäumen
vor.
Im Frühjahr werden die Knospen nach ihrem Ausbruch durch eine
schmutzig- grüne Raupe gefressen 2. Die erwachsene, etwa 15-
20 mm große Raupe skelettiert auch junge Blätter. Diese
werden zusammengesponnen. Im Juni werden sowohl die Blätter als
auch die jungen Früchte durch Schabfraß beschädigt.
Sowohl bei der
ersten als auch bei der zweiten Generation werden die Blätter
auf die durch Fraßtätigkeit oberflächlich beschädigten
Früchte angesponnen 6 und 8. Diese durch den Fruchtschalenwickler
verursachten typischen Schadbilder sind später im August/September
auf den reifenden Früchten festzustellen. Die Fraßwunden
werden zusätzlich zu Eintrittspforten für verschiedene pilzliche
und bakterielle Fäulniserreger.
Schädlingsentwicklung
Halberwachsene Raupen überwintern zwischen den an den Zweigen
zusammen gesponnenen Blättern 1. Nach dem ,,Reifungsfraß´´
an den Knospen und jungen Blättern, die zusammengerollt und
versponnen werden, verpuppt sich die Raupe zwischen den Blättern
3. Ende Mai/Anfang Juni fliegen die etwa 20- 22 mm
Flügelspannweite habenden braunen Falter 4. Das Weibchen legt
etwa 300 glänzend- gelbe, scheibenförmige eier, in Gelegen
zu 25- 50 Stück, meistens auf die Blattoberseite ab 5. Ausgeschlüpfte
Raupen fressen Ende Juni/Anfang Juli in den Blattgespinsten und
auf den jungen Früchten, die sie mit einem Blatt zusammenspinnen
6. In den Gespinsten verpuppen sich die Raupen und etwa ab Mitte
Juli fliegen die Falter der zweiten Generation 7. Aus den wieder
auf den Blättern abgelegten Eiern schlüpfen die Raupen,
die sowohl Blätter als auch in erster linie die reifenden Früchte
durch muldenartigen Schabfraß beschädigen 8. Nach dem
Fraß verspinnen sich die Raupen auf einem ast zwischen den
Blättern, um zu überwintern 9.
Vorbeugung
und Bekämpfung
Eine systematische Kontrolle der Bäume während des Winterschnittes
und darüber hinaus während der ganzen Vegetationsperiode,
soll der mechanischen Beseitigung der Gespinste zusammen mit den
darin vorhandenen Larven oder Puppen dienen ( der blaue Balken ).
Durch Aufhängen der Pheromon- ( Sexuallockstoff- ) Falle können
die etwa ab Mitte Mai bis etwa Anfang August auftretenden Männchen
der beiden Generationen in die Falle gelockt und durch den Leim
gefangen werden ( der gelbe Balken ). Dadurch reduziert man die
Zahl der befruchteten Weibchen und infolgedessen das Ausmaß
der Schäden.
In Jahren mit einem starken Befallsdruck und in der Nachbarschaft
der weniger gepflegten und geschützten Gärtner kann es
zur Notwendigkeit der direkten Bekämpfung der Raupen kommen.
Diese können entweder biologisch ( der grüne Balken )
oder chemisch ( der rote Balken ) mit Hilfe von zugelassenen Insektiziden
durchgeführt werden.
Da die Zeit des Falterfluges und darüber hinaus die der Eiablage
durch klimatische Verhältnisse sehr stark beeinflußt
werden kann, sollten die exakten Spritztermine am besten durch die
im eigenen Garten aufgehängten pheromon- Fallen ermittelt werden.
Eine Austriebspritzung kann nach Bedarf während des "Mausohr-
stadiums" durchgeführt werden ( der rote Balken ).
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