Erbsenwickler
(Cydia nigricana) Schaderreger
und Schadbild
Im
Juli und August reifen manche Erbsenhüllen vorzeitig. Darin
werden die Samen, überwiegend durch eine einzige, 7-8 mm lange,
ockergelb-farbige und bei Störung lebhafte Larve angefressen.
Die angenagten Samen sind von einem, von Kotkrümeln durchsetzten
Gespinst umgeben (6). Der Falter des Erbsenwicklers tritt ab Mitte
Mai bis Ende Juli in Erscheinung. Er ist 6-8 mm groß und hat
eine etwa 12-17 mm Flügelspannweite. Seine Vorderflügel
sind olivebraun mit schwarz-weißen Streifen auf ihren Vorderrändern.
Die braunen Hinterflügel sind mit Fransen versehen (3). Die
hochwüchsigen Erbsensorten, deren Vollblüte Mitte Juni
stattfindet, und windgeschützte Gärten sind am stärksten
gefährdet. Die größten Schäden richtet der
Erbsenwickler in Gebieten mit Feld- oder Trockenerbsen-Anbau an.
Schädlingsentwicklung
Die
überwinternden Larven (1) kriechen im Frühjahr aus ihren
Kokons und verpuppen sich unmittelbar unter der Erdoberfläche
(2). Ab Mitte Mai treten die Falter abends bis zur Dämmerung
in Erscheinung (3). Sie ernähren sich vom Nektar der Erbsenblüte
und legen ihre weißen, scheibenförmigen Eier einzeln
oder zu zweit, meist auf die Blattunterseiten oder an die Kelchblätter
der Erbsenpflanzen ab (4). Ein Weibchen kann bis Ende Juli etwa
50-190, manchmal bis zu 350 Eier ablegen. Nach 7-10 Tagen schlüpfen
die weißlich-gelben Larven. Sie suchen die Hülsen im
Stadium der Samenbildung auf und bohren sich in diese ein (5). Nach
etwa 3 Wochen verlässt die inzwischen erwachsene Raupe die
Hülse durch ein nach außen durchbohrtes Loch und seilt
sich an einem Spinnfaden zu Boden ab (7). Danach gräbt sie
sich etwa 5-10 cm tief in den Boden ein, wo sie überwintert
(6). Der Schädling bildet bei uns eine Generation jährlich.
Vorbeugung
und Bekämpfung
In
erfahrungsgemäß gefährdeten Gärten sollten
sehr frühe oder sehr späte Erbsensorten angebaut werden,
deren Vollblüte nicht Mitte Juni - in der Hauptflugzeit des
Erbsenwicklers – stattfindet. Durch mehrfache Bodenbearbeitung
nach der Ernte und durch tiefes Umgraben der Erbsenbeete im Herbst
kann eine große Zahl der Larven vernichtet werden (der blaue
Balken).
Eine gezielte chemische Bekämpfung der Larven ist nach der
Blüte, wenn die untersten Hülsen zu schwellen beginnen,
und wiederholt evtl. 10 Tage später sinnvoll (der rote Balken).
|